Der kompetenzorientierte Ansatz
Leitfaden für die regionalen Lehrpläne
In der Schweizer Schullandschaft, in der die kantonale Autonomie, welche der Föderalismus bietet, hochgehalten wird, ist es bemerkenswert, dass die beiden wichtigsten Sprachregionen des Landes ihre regionalen Lehrpläne auf denselben kompetenzorientierten Ansatz ausgerichtet haben. Damit erfüllen sie den Artikel 62 der Bundesverfassung zur Harmonisierung der Strukturen der obligatorischen Schule (Harmos-Konkordat). Das Konkordat vom 14. Juni 2007 stellt die Ausrichtung der öffentlichen Schule auf einen kulturell verankerten kompetenzorientierten Ansatz klar dar:
"In der obligatorischen Schule erwerben und entwickeln alle Schülerinnen und Schüler grundlegende Kenntnisse und Kompetenzen sowie kulturelle Identität, welche es ihnen erlauben, lebenslang zu lernen und ihren Platz in Gesellschaft und Berufsleben zu finden." (Art. 3, Abs. 1).
Der PER, welcher 2010 nach einer mehrjährigen Entstehungsphase veröffentlicht wurde, übernimmt diese Aufforderung:
"Die öffentliche Schule erfüllt bei allen Schülerinnen und Schülern den Auftrag der Bildung und der kulturellen Vermittlung. Sie gewährleistet den Aufbau von Wissen und den Erwerb von Kompetenzen, die es jedem und jeder ermöglichen, sein/ihr Potenzial optimal zu entfalten" (CIIP, 2010, Erklärung der CIIP).
Der LP21 knüpft logischerweise daran an und betont zudem den Erlebnischarakter der Tätigkeit der SuS, sowie die Doppelausrichtung der angestrebten Kompetenzen:
"Die zentrale Aufgabe der Schule besteht darin, den Schülerinnen und Schülern kultur- und gegenstandsbezogene Erfahrungen zu ermöglichen und dabei grundlegende fachliche und überfachliche Kompetenzen zu vermitteln" (Konferenz der D-EDK, 2016).
Der LP21 und der PER haben also einen gemeinsamen Ursprung und dieselben Ambitionen, wenn es um eine Schule, die allen offen steht und die Entwicklung von fachlichen sowie überfachlichen Kompetenzen in einer langfristigen Perspektive ermöglicht.